JOANNE SHAW TAYLOR: Songs From The Road - Live CD & DVD

JOANNE SHAW TAYLOR: Songs From The Road - Live CD & DVD

Artikelnummer: RUF 1197

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Beschreibung



Veröffentlichungsdatum: 11/2013


Eine Nacht. Ein Versuch. Kein Sicherheitsnetz. Falls Joanne Shaw Taylor wirklich unter Druck stand, als sie am 12. Mai 2013 die Bühne des Borderline Clubs betrat, dann nutzte sie ihn eher als zusätzlichen Antrieb, um all ihre Energie in dieser einen Show zu bündeln. Jetzt, sechs Monate später, wurde diese explosive Performance auf Songs From The Road verewigt: ein Live-Album, das das Zeug hat, die Stars von ihrem Podest zu stoßen.

„Ich bin wirklich zufrieden damit“, sagt Joanne. „Es ist so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe.“

Als die neueste Veröffentlichung von Ruf Records Songs From The Road-Reihe ist dieses CD/DVD-Set ein Live-Album, auf das ihr gewartet habt. „Das Timing ist gut“, stimmt Joanne zu. „Meine Fans, und vor allem die Blues Fans haben mich jetzt schon länger nach einem Livealbum gefragt. Ich bin froh, dass wir damit gewartet haben und es nicht schon vor zwei Jahren aufgenommen haben - denn hoffentlich habe ich mich verbessert! Wir haben bisher drei Studioalben gemacht und ich denke, dass das Livealbum alle drei Vorgänger zusammenführt.“

Seit ihrem Debutalbum White Sugar (2009) ist Joanne als erfahrene Tourmusikerin unterwegs. Doch ihr enger Terminplan machte die Songs From The Road-Aufnahmen zu einer logistischen Herausforderung. „Wir hatten nur diese eine Möglichkeit“, erinnert sie sich. „Wenn ich schlecht gespielt hätte, hätten wir die Aufnahmen vergessen können. Aber alles hat wirklich gut geklappt und das haben wir zu einem Großteil der Fans zu verdanken.

„Wir wollten die Show in London aufnehmen“, erklärt sie weiter, „und das Borderline haben wir ausgewählt, weil ich eine kleine und private Location haben wollte. Die kleinen Clubgigs von Stevie Ray Vaughan und Albert Collins haben mich inspiriert. Ich wollte dieselbe „Alle-sind-eingezwängt-wie-in-einer-Dose-Sardinen-Atmosphäre“ – im Gegensatz zu den großen Produktionen, bei denen die Intimität verloren geht.“

Wenn die Menge die Atmosphäre mitgebracht hat, dann hat Joanne für die richtigen Songs gesorgt. Während sich manche Bands bei Liveauftritten lediglich durch ihre Hits hangeln, greift Songs From The Road sowohl frühe Lieblingsstücke wie Going Home als auch ihre aktuellen Hits wie Soul Station auf, die dabei ganz und gar nicht nur wie ihre Studiooriginale klingen.

„Ich glaube, dass live eine ganz andere Energie im Spiel ist, das ist wahrscheinlich der Hauptgrund“, vermutet die Musikerin. „Ich bin eine Live-Gitarristin. In meinen Shows gibt es definitiv mehr Gitarrensound als auf jedem meiner Alben. Sobald ich die Bühne betrete, neige ich dazu jegliche Kontrolle zu verlieren! Und es gab keine Overdubs, was ihr hört, bekommt ihr also auch!“

Ausverkaufte Konzerte. Ein schreiendes Publikum. Ihr Name in aller Munde. Zu Beginn ihrer Karriere hätte Joanne Shaw Taylor so etwas nie für möglich gehalten. Sie war ein ganz normales Schulmädchen, das von der Popmusik der späten 90er Jahre gelangweilt war und die Plattensammlung ihres Vaters nach versunkenen Schätzen durchstöberte, um schließlich dem Sound von SRV, Albert Collins und Jimi Hendrix zu verfallen.

„Bei uns zu Hause gab es einige Gitarren“, erzählt Joanne. Mit 13 Jahren nahm sie dann ihre erste E-Gitarre in die Hand und übte von nun an jede Minute.

Mit 14 forderte sie ihre Lehrer heraus The Marquee und Ronnie Scotts zu spielen und begann zudem ihre stimmlichen Unsicherheiten abzulegen. „Ich wollte eigentlich nie eine Sängerin werden“, erwähnte sie bescheiden gegenüber Classic Rock. „Ich hatte immer eine tiefe Stimme. Ich denke, das kommt durch die Einflüsse in meiner Kindheit. Wenn ich zu Platten mitsang, dann waren es Albert Collins und Freddie King. Als Teenager wurde ich zu einem großen Rockfan: Glenn Hughes, Skin Doug Pinnick. Bei X-Faktor würde ich wohl nicht sehr weit kommen.“

Im Alter von 16 Jahren verließ Joanne die Schule und schaffte direkt den Durchbruch, als das Schicksal ihre Demoaufnahme direkt in die Hände von Eurythmics-Ikone Dave Stewart spielte.

Sich an seine ersten Eindrücke erinnernd erzählt Stewart, dass „sie es schaffte, dass sich seine Nackenhaare aufrichteten.“ Sein Anruf am nächsten Tag wurde der Beginn einer langandauernden Freundschaft, in der Joanne immer auf seine Erfahrungen im Musikbusiness zurückgreifen und sogar seine DUP- Supergruppe 2012 durch Europa begleiten konnte.

Stewart gab Joanne ihren ersten Vertrag, doch als das Label in finanzielle Schwierigkeiten geriet, nutzte sie die Chance, um sich neu zu gruppieren und an ihrem Songwriting zu arbeiten. Dieses Talent hatte sie bis dahin eher vernachlässigt.

„Ich habe nie wirklich Songs geschrieben bis ich 21 war.“ Plötzlich brach der Damm. 2008 gewann Ruf Records die Jagd auf ihre Unterschrift und bald darauf arbeitete sie bereits mit Produzent Jim Gaines (Carlos Santana, Johnny Lang, SRV), Bassist Dave Smith und Schlagzeuger Steve Potts an Songs, die zusammen zu ihrem Debutalbum White Sugar werden sollten.

„Wir haben es in diesem kleinen Provinznest in Tennessee aufgenommen“, erinnert sie sich, „und wenn wir eine Pause brauchten, sind wir zum Shop gelaufen und haben Rootbier gekauft.“

Als White Sugar im folgenden Jahr mit Glanzstücken wie Bones und Kiss The Ground Goodbye veröffentlicht wurde, zeigte sich bald, dass Joanne auch die Presse auf ihrer Seite hatte. Classic Rock krönte es zum Blues Album Of The Month und Guitarist attestierte ihr „massives Potential“.

Joannes Fangemeinde wuchs stetig weiter, während sie als Support von Black Country Communion auftrat und ihr Album Diamonds In The Dirt (2010) veröffentlichte. Dieses zweite Album war ein weiterer Schritt nach oben, vom explosiven Can’t Keep Living Like This bis zum schwereren Einfluss ihrer neuen Heimatstadt Detroit bei Dead And Gone. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass sie das Material dazu in nur zwei Tagen geschrieben und in weniger als zwei Wochen aufgenommen hat: „Es ist der gefürchtete Fluch des zweiten Albums. Du hast zehn Jahre, um das erste zu machen und zehn Tage für das zweite!“

Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits nicht mehr aufzuhalten: Diamonds In The Dirt wurde nicht nur eine erstklassige Platte, sondern diente ihr auch als Eintrittskarte an jeder Tür im Musikbusiness. Neben einer Nominierung als „Best New Artist Debut“ bei den vielversprechenden British Blues Awards für White Sugar hat Joanne gleich zweimal hintereinander den Preis als „Best British Female Vocalist“ (2010/2011) gewonnen: ein Titel, der laut Blues Matters ihre Stellung als „das neue Gesicht des Blues“ festigt.

Seitdem ging es steil bergauf: Joanne mischt sich in den nur sehr schwer zu erobernden US-Markt. Sie kämpfte gegen die Stereotype hinsichtlich ihres Alters und Geschlechts und wurde von 17 Millionen Zuschauern gesehen, als sie mit Engelsflügeln ein Solo während Annie Lennox‘ Show beim Diamanten Thronjubiläum der Queen 2012 spielte. Im selben Sommer wurde Almost Always Never veröffentlicht: ein drittes Album, mit dem Joanne sämtliche Erwartungen übertraf.

In Austin, Texas aufgenommen hatte dieses Album alles vom wilden Les Paul-Solo bei Soul Station über Standing To Fall und die gescheiterte Beziehung, die in You Should Stay, I Should Go beschrieben wird bis hin zum Refrain des Titelsongs „You crash, you burn/ you live, you learn“. Das war Joannes bisher offenstes und ehrlichstes Album. „Ich liebe jedes meiner Alben aus verschiedenen Gründen“, erklärt Joanne. „Aber ich bin so stolz auf diese Songs. Es ist das perfekte und ehrlichste Beispiel dessen, was mich heute als Künstlerin ausmacht.“

Das mag durchaus sein, aber wenn man Joanne Shaw Taylor bisher nur als Songwriter und Studiokünstlerin kennt, sollte man sich jetzt auf jeden Fall Songs From The Road anhören. Im Oktober 2013 durch Ruf Records veröffentlicht ist es eine authentische Momentaufnahme ihrer Tour, die euer Wohnzimmer wie die erste Reihe erscheinen lassen wird. „Diese Nacht hat wirklich Spaß gemacht“, erinnert sie sich. „Und ich denke, dass das auf dem Album auch so ankommt.“


Track list

  1. CD
    1. Soul Station
    2. Tied And Bound
    3. Beautifully Broken
    4. Watch 'Em Burn
    5. Diamonds In The Dirt
    6. Manic Depression
    7. Jealousy
    8. Kiss The Ground Goodbye
    9. Just Another Word
    10. Band Introductions
    11. Jump That Train
    12. Going Home
  2. DVD
    1. Soul Station
    2. Tied And Bound
    3. Beautifully Broken
    4. Watch 'Em Burn
    5. Diamonds In The Dirt
    6. You Should Stay I Should Go
    7. Almost Always Never
    8. Jealousy
    9. Kiss The Ground Goodbye
    10. Just Another Word
    11. Let It Burn
    12. Time Has Come
    13. Jump That Train
    14. Lose Myself To Loving You
    15. Going Home