Let It Go (180g Vinyl)

Artikelnummer: RUF 2049

20,00 €

Beschreibung



Veröffentlichung: Mai 2018


Musicians

Bernard Allison

Vocals, Slide, Lead, Talk, B3 and Acoustic Guitars

John T. McGhee

Rhythm Guitar

George Moye

Bass Guitar

Mario Dawson

Drums, Finger Snaps, Tambourine, Backing Vocal (Leave Your Ego)

Jose Ned James

Sax (Kiddio)


Bernard Allison ist unaufhaltbar. Er ist das Gesicht auf den Zeitschriften und die Stimme im Radio. Er ist der Showstar, der beim Blues Caravan 2018 zusammen mit seinen Kollegen Mike Zito und Vanja Sky die Clubs zum Beben bringen wird. Er ist der Songwriter, dessen neuestes Studioalbum Let It Go bereits als heißer Tipp für 2018 gilt. Er hat ein Arbeitsethos, das die meisten anderen Musiker nach Atem ringen lassen würde, doch für dieses kreative Energiewunder, das bereits mitten in seinen 50ern steckt, ist es nichts Besonderes.

Mit Let It Go startet das Blues-Jahr 2018 mit einem Knall und es fühlt sich an, als würde Bernard Allison zurück nach Hause kommen, denn sein neues Album wird wieder bei Ruf Records veröffentlicht: dem Label, das 1994 für seinen Vater gegründet wurde – die viel zu früh verstorbene Chicagoer Blueslegende Luther Allison. Ebenso bezeichnend ist, dass Bernard Let It Go im Geburtsland des Blues, Tennessee, aufgenommen und sich beim Sound der zwölf Songs auf das Wesentliche konzentriert hat. „Let It Go wurde im Bessie Blue Studio in Stantonville, Tennessee, in Zusammenarbeit mit dem legendären Produzenten Jim Gaines aufgenommen“, berichtet Bernard. „Wir haben uns dazu entschlossen, die CD nicht mit Keyboards oder Bläsern zu überschwemmen, sondern uns wieder auf den echten, klaren Sound der Rhythmusgruppe zu konzentrieren – und auf noch besseres Songwriting.“

Seit er 1990 seine Solokarriere mit The Next Generation begann, haben sich Bernards Songwritingkünste stetig weiterentwickelt, was Let It Go eindrucksvoll unter Beweis stellt. Das Album wird stilgerecht durch „Cruisin For A Bluesin“ eröffnet und es beschreibt durch seine Lyrics und die Funk-Blues-Licks Bernards Stil, den man kennt, seit der erstmals mit seinem Vater in den späten 1970er Jahren auf der Bühne stand („Gonna groove on down this highway, got my guitar in my hand“).

„Same Ole Feeling“ verzehrt sich mit glasklarem Wah-Sound nach einer alten Liebe, während Bernard beim nahezu heiteren „Backdoor Man“ mit einer Pistole bewaffnet ergründen will, ob seine Freundin ihn betrügt. Der gewaltige Titeltrack beschreibt das Ende einer ausgelaugten Beziehung („Our tears are falling, and our river’s run dry“) und „Night Train“ erzählt mit einem gefühlvollen Gitarrensolo davon wie es ist, sich seinen Unterhalt in Chicagoer Bluesclubs zu verdienen. Mit dem Hendrix-würdigen „Love Your Ego“ zollt er schließlich auch noch Allison Senior Anerkennung. „Es geht darum, was mein Vater immer gesagt hat: ‚Leave your ego, play the music, love the people’. Wir ehren diesen Spruch jeden Tag.“

Als Künstler, der ständig auf der Suche ist und der einst sagte, dass es beim Blues ums Experimentieren ginge, scheut Bernard nicht davor zurück vom Schema F abzuweichen. Auch bei Let It Go zeigt er dies zum Beispiel bei dem jazzigen „Kiddio“ oder beim abschließenden akustischen Klagelied seines Vaters „Castle“. Doch der Bandleader zeigt auch seine Liebe zum Genre wie vor allem etwa bei „Blues Party“, bei dem er sich eine himmlische Jamsession mit verstorbenen Legenden wie John Lee Hooker und Robert Johnson vorstellt („They’ll be hangin’ out in heaven/A blues party that never ends“).

Ohne Zweifel sieht auch Luther von oben zu und er wäre sicherlich stolz auf die bisherigen Leistungen seines jüngsten Sohnes. Am 26. November 1965 in Chicago geboren beginnt Bernard früh damit, sich durch die Plattensammlung seines Vaters die Musik von Bluesgrößen wie T-Bone Walker oder B.B. King anzuhören. Sein eigenes Talent wurde offensichtlich, als er im Alter von 13 Jahren seinen Vater überraschte und dessen erstes Album Love Me Mama Note für Note mitspielte. „Er ist total ausgeflippt und sagte ‚Heute Abend nehmen wir zusammen auf’, erinnert sich Bernard, „und so entstand meine erste Aufnahme. Ich spielte ‚You Don’t Love Me No More’ und ‚Sweet Home Chicago’.“

Nach diesem ersten Live-Auftritt in Peoria, Illinois, bildete sich Bernard durch regelmäßige Sets mit seinem Vater weiter und sein Ruf war bald so gefestigt, dass er nach der Highschool direkt zu Koko Taylors Blues Machine ging. „Koko und Pops Taylor zeigten mir, wie es auf Tour Läuft“, erinnert sich Bernard.

In den 80er Jahren verkehrte Bernard schließlich in den gleichen Kreisen wie etwa dem befreundeten Gitarristen Stevie Ray Vaughan (eine Freundschaft, die seiner künstlerischen Gitarrenpalette noch mehr Farben brachte) und 1989 tat er es seinem Vater gleich und zog nach Europa. Von nun an hatte er seinen Wohnsitz in Paris. Die nächste Veröffentlichung The Next Generation im Jahr 1990 sollte der Startschuss für eine erstaunlich erfolgreiche Solokarriere sein und 28 Jahre später kann Bernard auf ein umfangreiches und viel gerühmtes Repertoire zurückblicken: Hang On, Funkifino, No Mercy, Born With The Blues, Keepin’ The Blues Alive und Times Are Changing. Im neuen Jahrtausend kamen Alben wie Across The Water, Storms Of Life, Kentucky Fried Blues und Higher Power hinzu, während aus jüngster Vergangenheit Veröffentlichungen wie das Live-Album Energized, Chills and Thrills, The Otherside und Live at the Jazzhaus, das in Zusammenarbeit mit Cedric Burnside entstandene Allison Burnside Express sowie In The Mix von 2015 zu erwähnen sind. Wie wir eingangs schon erwähnten: Er ist unaufhaltbar.


TRACKLIST

SIDE A

001 Cruisin For A Bluesin

002 Same Ole Feeling

003 Backdoor Man

004 Let It Go

005 Night Train

006 Kiddio


SIDE B

001 Leave Your Ego

002 Blues Party

003 Hey Lady

004 Look Out Mabel

005 You're Gonna Need Me

006 Castle