MIKE ZITO: First Class Life

Artikelnummer: RUF 1253

17,00 €

Beschreibung


Veröffentlichung: 11. Mai 2018


Musicians

Mike Zito Vocals, Guitars

Lewis Stephens Piano, B3 Organ, Rhodes/Wurlitzer

Matthew Johnson Drums

Terry Dry Bass Guitar

Bernard Allison Rhythm and Lead Guitar on "Mama Don't Like No Wah Wah"



Als Bluesrock-Künstler muss man eine Art Seiltanz ausführen. Mike Zito ist darin ein wahrer Meister. Während seiner über zwei Jahrzehnte erstreckenden Karriere hat der in Texas lebende Bandleader längst bewiesen, dass er abrocken kann – zum Beispiel auf seinem gefeierten Studioalbum Make Blues Not War von 2016. Doch seine Faszination für den Blues holt ihn immer wieder ein. Mit seinem neuesten Werk First Class Life vertieft er seine lebenslange Liebesaffäre mit dem einzigen Genre, das seinen wahren Geschichten über das menschliche Leid und die Erlösung davon den passenden Rahmen bietet. „Die Sounds auf Make Blues waren recht extrem und rockig“, reflektiert er. „Diesmal schwebte mir eine richtige Bluesplatte vor.“

Der Titel seiner neuesten Veröffentlichung auf Ruf Records, First Class Life, passt zu einem Künstler, der sich mit harten Zeiten auskennt. „Der Titelsong spiegelt sowohl meine Vergangenheit als auch meine Gegenwart wieder“, erklärt der Songwriter, der zu Beginn seiner Musikerlaufbahn durch Suchtprobleme vom Kurs abgekommen ist. „Meine Geschichte ist eine wahre Erfolgsgeschichte. Ich bin in ärmlichen Verhältnissen in St. Louis aufgewachsen. Heute darf ich meine Songs überall auf der Welt singen. In den Augen meiner Landsleute, die ihren Reichtum eher in materiellen Dingen suchen, bin ich kein reicher Mann. Aber ich sehe das anders. Ich habe eine wunderbare Familie, ich bin clean und kann von der Musik leben.“

Seit seinem Debüt Blue Room vom 1997 konnte der Mittvierziger schon einige musikalische Gipfel erklimmen, zum Beispiel mit dem autobiografischen Meisterwerk Greyhound von 2011. Als Mitbegründer von Royal Southern Brotherhood war er maßgeblich am Welterfolg dieser US-Supergroup beteiligt. Mit den exzellenten Soloalben der letzten Jahren – darunter Gone To Texas (2013), Keep Coming Back (2015) und Make Blues Not War (2016) – konnte er immer größere Erfolge erzielen.

Im vergangenen November, als Zito mit seiner Band im eigenen Studio mit der Arbeit am neuesten Langspieler begann, war es sein unerklärtes Ziel, die Messlatte höher zu legen. „Ursprünglich hatten wir drei Tage für die Aufnahme eingeplant“, schaut er zurück. „Die Band war aber so gut drauf, dass wir am Ende des ersten Tages schon alles fertig hatten. Im eigenen Hinterhof eine solch erstklassige Scheibe aufzunehmen war für mich ein Riesenspaß.“

Zito hat sich noch nie scharfsinniger gezeigt, als in den aufrichtigen, teils sozialkritischen Songs auf diesem, seinem mittlerweile 14. Album. Dazu zählt der aufrührerische „Time For A Change“ genauso wie der hervorragende, „eintönige“ Slowblues „The World We Live In“. Den elektrifizierten Blues von „Dying Day“ nutzt er als Gelegenheit, seiner Frau die ewige Treue zu versprechen. „Old Black Graveyard“ – getragen von Gitarrenlicks, die Jimi Hendrix in Erinnerung rufen – mutet düster an. „Da geht es um einen verlassenen Friedhof für Schwarze in der Nähe meines Wohnorts in Beaumont, Texas“, erklärt Zito. „Sogar Blind Willie Johnson liegt dort begraben. Der schlechte Zustand dieser Ruhestätte zeigt einen mangelnden Respekt ärmeren Menschen gegenüber und ist ein Beweis von Rassismus in den USA. In meinem Song spuken die dort begrabenen Menschen nachts als Gespenster herum.“

Doch es gibt auch heitere Momente wie die Songperle „Mama Don't Like No Wah Wah“, die in Zusammenarbeit mit Bernard Allison entstand. „Bernard hat mir aus seiner Zeit als Gitarrist bei Koko Taylor erzählt“, lacht Zito. „Koko mochte den natürlichen Klang der E-Gitarre und hat keine Effekte geduldet. Sie wusste aber nicht, wie die unterschiedliche Effektgeräte hießen und hat sie deshalb alle nur „wah wah“ genannt. Nach einigen Monaten in der Band hat es Bernard einmal gewagt, mit Effekten zu spielen und bekam von Koko genau diese Ermahnung: ‚Mama don't like no wah wah‘. Als er die Story erzählt hat, dachte ich: Wir machen einen Song daraus!“

Mit der Bergauf-Kurve seiner fortschreitenden Karriere schreibt Mike Zito eine mindestens genauso spannende Geschichte. Auf First Class Life geht es für ihn nicht nur um die bisherigen Rückschläge und Triumphe. Das neue Album zeigt auch nach vorne, wo weitere, noch höhere Gipfel liegen. „Dieses Album ist der nächste Schritt dahin“, ist er sich sicher. „Die Welt soll wissen, dass ich diese Musik überzeugend und stilvoll spielen kann.“


TRACKLIST

001

MISSISSIPPI NIGHTS

00:04:20

002

FIRST CLASS LIFE

00:04:04

003

I WOULDN'T TREAT A DOG (THE

00:03:59


WAY YOU TREAT ME)


004

THE WORLD WE LIVE IN

00:04:20

005

MAMA DON'T LIKE NO WAH WAH

00:03:56

006

OLD BLACK GRAVEYARD

00:05:32

007

DYING DAY

00:02:56

008

BACK PROBLEMS

00:04:26

009

TIME FOR A CHANGE

00:03:13

010

DAMN SHAME

00:05:32

011

TRYING TO MAKE A LIVING

00:02:32